Logos und Pathos

Zur Ikonographie des Leidens

 

Das Kreuz ist eines der zentralen Symbole der abendländischen Welt. Es steht für denTod,  das Leiden und die Erlösung, wobei Leiden und Tod in den verschiedenen Darstellungen des Kruzifixus nachvollziehbar erscheinen, die Erlösung bleibt ein Heilsversprechen. 

 Voids zeigt eine Serie von 12 Kreuzen aus Beton . An der Stelle, an der sich nach dem gängigen Kanon die  Darstellung des gekreuzigten Körpers befinden sollte, zeigt sich eine Leerstelle, die sich bei genauerer Betrachtung als Negativformen verschiedener Christusdarstellungen aus unterschiedlichen Epochen der Kunstgeschichte erweisen.

Ecce Homines ist eine Aufreihung von Torsi , die Christfiguren  unterschiedlicher Epochen zitieren. Die Größen variieren von der eines Kleinkindes bis zur Größe eines Erwachsenen. Das Material Latex lässt den Torso als hautartige Hülle erscheinen. Die Präsentation entspricht der Situation eines Produktionsvorgangs.

Dass die physische Dramatik der Darstellung  mancher christlicher Plastiken  zu einer pathologischen Wucherung mutieren könnte findet seine plastische Ausformulierung in der Serie der HeilBlüten. Wird das Geschwür als Metapher des Wachstums die Beschränkung einer als gegeben erachteten Körperlichkeit aufbrechen und auf eine andere Ebene führen?  Wäre es vorstellbar, dass eine Erlösung des Fleischlichen durch eine Transformation des Fleisches eintritt?

 

Ecce Homines  Latex , Holz ca. 70/40/25 cm je Objekt  2003

 

HeilBlüten ( Auswahl) Gips, Kreide ca.100/60/25 cm 2005/2006 

 

                                                        Voids  Beton 150x90x25 cm je Objekt  2003